Kampanien und seine archäologischen Stätten

Sehenswertes

Paestum

Tappa 01

Die antike Tempelstadt Paestum, von den alten Griechen "Posedonia" genannt, war eine der reichsten Städte der Magna Graecia. Anfang des VI. Jh.v. Chr. von Griechen aus Sybari errichtet, ging es im Jahre 273 v.Chr. an die Römer über, die das Amphitheater, die Thermen und das Forum zubauten. Im V. Jh. n. Chr. wurde es in eine Diözese verwandelt, um schließlich im VII. Jh. verlassen zu werden. Die "Piana del Sele", eine sumpfige Ebene, die sie umgab, war der Herd vieler Krankheiten, und sein Bewohner zogen in die umliegenden Bergregionen ab. Jahrhundertlang standen die Ruinen von Paestum vergessen im Sumpf, bis sie Mitte des 18. Jh. wiederentdeckt wurden. Heute gehören die Tempel von Paestum zu den besterhaltenen Zeugen der altgriechischen Kultur.
Velia

Tappa 02

Die altgriechische Stadt Elea, von den Römern später Velia getauft, wurde 540 v Chr. von den Phocäern erbaut. Damals noch vom Meer umspült und mit dem schiffbaren Alento zu seinen Füßen, war der Siedlungsplatz sowohl aus strategischen als auch wirtschaftlichen Gründen ideal gewählt! Ihren Ruhm jedoch verdankt das antike Velia seiner philosophischen Vergangenheit. Xenophanes, Paramenides und Zenon, geistige Vorbereiter der klassischen griechischen Philosophie Platons und Aristoteles, legten im 5. Jh.v. Chr. mit ihrer Philosophenschule der Eleaten den Grundstein zur Blütezeit Velias. Der Blick durch die Porta Rosa, deren Bogen vielen Archäologen als der älteste bislang entdeckte gilt, bietet ein atemberaubendes Panorama!
Pompeij

Tappa 03

Die Entdeckung der dorischen Tempelstadt Paestum im Jahre 1754 und die 1738 und 1748 vom Bourbonenkönig Karl III. von Neapel verfügten Ausgrabungsarbeiten in Ercolano und Pompei lockten im 18. Jh. die Reisenden - auf "Grand Tour" in Italien - in die Regionen um Neapel. Neapel selbst war neben Rom, Florenz und Venedig seit der Renaissance ein begehrtes Ziel abendländischer Kunstexperten gewesen. Die Geschichte Pompeijs steht im Schatten des Vesuvs. Der Ausbruch des Vulkans im Jahre 79 n.Chr. bedeutete nicht nur die Zerstörung einer belebten und florierenden Stadt, sondern auch das Ende einer antiken Kultur und Kunst, die sich seit der Gründung Pompeis im VII. Jh. v. Chr. entwickelt hatte. Überreste von Häusern, Gärten, Tempelbauten und Villen mit prachtvollen Mosaiken und Wandmalereien zeugen von der glorreichen Vergangenheit der römischen Stadt.
Herkulaneum

Tappa 04

Nur wenige Kilometer von Pompeij entfernt liegt Torre Annunziata, Ausgangspunkt für die Besteigung des Vesuvs. Aber nicht nur: Die Villa Oplontis aus dem 1. Jh. v.Chr. verdient eine Besichtigung. Weiter in Richtung Neapel kommt man nach Herkulaneum. War Pompei eine pulsierende Stadt mit wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Bedeutung gewesen, diente Ercolano den reichen Familien als Sommerresidenz. Reichhaltig geschmückte Patriziervillen und Stätten, die Spiel und Sport gewidmet waren, charakterisieren die antike römische Stadt. Im Vesuvausbruch 79 n.Chr. von einer dicken Schlammschicht bedeckt, konnten sich viele dieser Gebäude mit ihren Mosaiken, Fresken und teilweise sogar kunstvollen Holzbauten erhalten, heute großteils im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel zu bestaunen. Vor Ort zu bewundern das überraschend intakte und nach fast modernen architektonisch Prinzipien erbaute "Casa dell`Atrio a mosaico", das zweistöckige "Casa del Tramezzo di Legno" und das "Casa dei Cervi" mit seinen herrlichen Mosaikfußböden, die von Hunden bedrohte Hirschrudel darstellen.
Campi Flegrei

Tappa 05

Im 18. Jh. stellte diese mit Ruinen reiche Vulkanlandschaft westlich des Vesuvs eine der wichtigsten Etappen Kunst- und Kulturbeflissener unterwegs auf Grand Tour in Richtung Süden. Die Campi Flegrei, die "brennenden Felder", mit dem Anfiteatro Flavio von Pozzuoli, der dampfenden Solfatara, dem Serapis-Tempel, der einst malerische Rione Terra, dem heute die wichtigsten Sanierungsarbeiten gelten, das archäologische Museum von Baia und die Ausgrabungsstätten mit der Sibyllengrotte von Cuma ... als die Griechen im 8. Jh.v.Chr. Cuma gründeten, war dies die erste griechische Stadt auf italienischem Boden; von "Kyme" aus gründeten sie später Parthenope und Neapolis, Vorläufer unseres heutigen Neapels. Schrieb Johann Wolfgang Geothe auf seiner Italienische Reise am 1 März 1878 über die Faszination dieser Gegend: "Eine Wasserfahrt bis Pozzuoli, leichte Landfahrten, heitere Spaziergänge durch die wundersamste Gegend von der Welt ..."